Israel: Permanente Konterrevolution

In der jüngeren Geschichte der organisierten Linken in diesem Land wurde selten so viel Ratlosigkeit erlebt, wie in den Tagen nach dem Angriff Israels auf den Iran im vergangenen Juni. In schiere Schockstarre verfielen dann auch die letzten Genoss:innen mit dem aktiven Kriegseintritt der USA, als am 22. Juni sieben B-2 Flieger der amerikanischen Luftwaffe Atomanlagen in Natanz, Fordow und Isfahan bombardierten. Wenige Tage später: Iranische Symbolangriffe auf US-Militärbasen in Qatar, Waffenstillstand (den Israel wenige Stunden nach der Verkündung brach), Siegesbekundungen aus allen Lagern. Neben all der Erleichterung, die man zu empfinden hatte, weil keine kriegerische Eskalation stattfand, ließ das nagende Gefühl auch der Enttäuschung nicht los. Klar war auch vor dem Angriff Israels, dass die islamische Republik keine antiimperialistische Kraft in der Region sein kann. Aber in den ersten Tagen nach dem 13. Juni fühlte es sich so an – aus Mangel an Alternativen, aus Ungeduld, aus Ratlosigkeit. Und hätte sich nicht eine revolutionäre Bewegung im Iran formen können im Machtvakuum, dass das islamische Regime im Krisenzustand hinterlassen würde? Es war doch der Iran, der wie kein Land in der Region eine reiche, lange, lebendige, marxistische Tradition hatte. Hätte nicht ein solcher Prozess der Anfang vom Ende des islamischen Regimes sein können, ein echter Aufstand von unten, eine tatsächliche Alternative, eine reale Gegenmacht gegen die imperialistische Eskalation des Westens im Nahen Osten? Ja, hätte er. Aber das ist nicht, was eingetreten ist. 

In der Woche nach dem 13. Juni, als es notwendig geworden war, zu handeln, suchte die Gegenwind-Redaktion nach linken, iranischen Aktivist:innen, um über die verbleibenden Möglichkeiten der revolutionären Forderung nach Frieden im Iran zu sprechen. Wir fanden jemanden, wir führten ein Interview und während wir weiterrecherchierten, war der Krieg auch schon vorbei, erstmal.

Rechtzeitig gehandelt hatten wir nicht, ebenso wenig wie die verbleibende progressive Opposition im Iran. Aber was wir festhalten konnten, war Folgendes: manchmal ist es aus falscher Disziplin allzu einfach, die linke Bewegung selbst als Objekt der Kritik zu betonen. Dass im Nahen Osten keine Möglichkeit der radikalen Opposition mehr besteht, liegt nicht hauptsächlich an fehlender Mobilisierungskraft, am Zerfall der Sowjetunion, der fehlenden ideologischen Einsicht oder mangelnder Disziplin. Nein, es gibt einen Feind – und es ist ein kolossaler Feind – der über die letzten sieben Jahrzehnte nicht nur Palästinenser:innen tötet, sondern verzögert, dass sein gefährlichster und einzig echter Konkurrent, nicht der Islamismus, sondern der Sozialismus, auf dem Boden der Region gedeihen kann: Israel und das gesamte westliche Bündnis, das sich in all seiner Rohheit in Israel ausdrückt. Und um das zu verstehen, muss eine Geschichte erzählt werden der permanenten Konterrevolution.

1. „Wir sind noch da!“

Am 5. September 1972 durchbrach eine kleine palästinensische Kommandoeinheit des “Schwarzen September” einen unbewachten Zaun des Münchner Olympiastadions. Acht Männer, bewaffnet mit Kalaschnikows, drangen in das olympische Dorf ein, nahmen elf israelische Athlet:innen als Geiseln und forderten die Freilassung von über 200 palästinensichen politischen Gefangenen aus israelischen Gefängnissen. Bei einem Befreiungsversuch auf dem Flugplatz Fürstenfeldbruck durch die Münchner Polizei starben alle Geiseln, fünf der acht palästinensischen Kämpfer und ein Polizist.

Nach dem israelischen Sieg im Sechstagekrieg im Juni 1967 und der Besetzung der Westbank, des Gazastreifens, Ostjerusalems, der Golanhöhen und des Sinai gerieten Millionen Palästinenser:innen unter israelische Militärherrschaft oder ins Exil. Die politische Führung der arabischen Staaten, insbesondere Ägyptens und Jordaniens, erwies sich als unfähig, die nationale Befreiung Palästinas voranzutreiben. Es bildete sich der autonome, palästinensische Widerstand aus. 

Die Palästinensische Befreiungsorganisation (PLO) wurde nach 1967 zunehmend von der Fatah dominiert – einer Guerilla-Organisation, die 1959 u.a. von Jasser Arafat gegründet worden war. Die Fatah trat nationalistisch auf, war pragmatisch im Verhältnis zur arabischen Staatenwelt und forderte einen palästinensisch geführten bewaffneten Kampf gegen Israel. Parallel dazu formierten sich marxistische Organisationen wie die Volksfront zur Befreiung Palästinas (PFLP), die auch im palästinensischen Exil eine führende Rolle im Widerstand einnahmen. 

Zentral für die Eskalation der 1970er-Jahre war jedoch die Rolle Jordaniens. Nach dem Sechstagekrieg wuchs die Zahl der palästinensischen Flüchtlinge in Jordanien auf rund zwei Millionen an. Die PLO, besonders Fatah und PFLP, unterhielten dort Trainingscamps, Basen und politische Infrastruktur. Faktisch entstand ein „Staat im Staat“, was zu wachsender Spannung mit dem Regime unter dem jordanischen König Hussein führte. Als die PLO 1969/70 begann, eigene Checkpoints und Radiosender in den Flüchtlingslagern zu betreiben, eskalierte der Konflikt. Im „Schwarzen September“ 1970 – namensgebend für die spätere Kommandoeinheit – begann die jordanische Armee mit der gewaltsamen Vertreibung und Ermordung palästinensischer Kämpfer:innen und Zivilist:innen. In wenigen Wochen wurden bis zu 10.000 Palästinenser:innen getötet, PLO-Strukturen zerschlagen. Die Organisation überlebte nur durch einen Rückzug nach Beirut. Nun militarisierte sich auch die palästinensische Exilpolitik.

Nach 1970 kam es zur Gründung der Untergrundgruppe „Schwarzer September“, benannt nach dem jordanischen Massaker. Sie war keine eigenständige Organisation, sondern ein Netzwerk von PLO-Kadern, hauptsächlich aus dem Fatah-Sicherheitsapparat, die verdeckte Operationen durchführten. Palästina war nach dem Sechstagekrieg 1967 eine aus den Weltkarten verschwundene Landschaft, es war ein Flüchtlingslager auf dem Boden der Verräternationen, Spielball in den Drohgebärden der angrenzenden arabischen Nationen gegenüber Israel. Das Attentat in München 1972 markierte einen Wendepunkt. Palästina trat in das Zentrum internationaler Aufmerksamkeit. Aber den Preis dafür sollten die Palästinenser:innen teuer bezahlen. 

2. Israels Niedertracht: Operation „Zorn Gottes“

Die israelische Reaktion auf München ließ nicht lange auf sich warten. Der Rachefeldzug  erfolgte selbstverständlich nicht über diplomatische Kanäle oder gerichtliche Verfahren, sondern als systematische Mordkampagne. Unter dem Codenamen “Wrath of God” organisierte der Mossad ab Oktober 1972 eine global koordinierte Serie extralegaler Exekutionen am palästinensischen Widerstand. Ziel waren nicht nur direkte Verantwortliche des Anschlags, sondern ein weit gespanntes Netzwerk mutmaßlicher Unterstützer:innen innerhalb der PLO, der Fatah sowie palästinensischer Exilstrukturen. Dabei ignorierte Israel vollständig das Völkerrecht, internationale Gerichtsbarkeit und die Souveränität fremder Staaten. Kommt Ihnen das bekannt vor?

Die Operation war organisatorisch in drei Stränge aufgeteilt: 1) gezielte Attentate auf hochrangige Funktionäre, 2) Bombenanschläge auf PLO-Infrastruktur, 3) psychologische Kriegsführung durch Desinformation und Einschüchterung. Einheiten wie Kidon führten Morde in Paris (1973, Mahmoud Hamshari), Nikosia (1973, Basil al-Kubaissi), Rom (1973, Zaiad Muchasi) und Athen (1973, Wael Zwaiter) durch. Besonders der “Lillehammer-Fall” 1973, bei der ein komplett unbeteiligter marokkanischer Kellner namens Ahmed Bouchiki in Norwegen ermordet wurde, offenbarte die willkürliche Dimension der Operation und die rassistischen Verachtung, auf der die israelische Identität seit 1948 aufgebaut war. 

Staatliche Behörden westlicher Länder wurden dabei während der Operation zum Teil bewusst getäuscht; die meisten allerdings kooperierten gänzlich aus freien Stücken. Israels Handlungsmuster folgte der selben kolonialen Logik, die das Land gründete und die wir heute im Völkermord in Gaza sehen: extraterritoriale Gewalt als Akt der Selbstlegitimierung, gedeckt und in jeder Weise unterstützt durch das westliche Bündnissystem. Die faktische Billigung durch NATO-Staaten machte aus einer israelischen Operation ein westlich gestütztes Exekutionsregime. Kommt Ihnen das bekannt vor?

Die rechtliche Grundlage fehlte vollständig. Wenn man sich heute, um Israel zu kritisieren, auf das Völkerrecht stützt, dann muss man sich auch bewusst darüber sein, dass der Staat Israel noch nie im Rahmen dieses Völkerrechts gehandelt hat. Die koloniale Gewalt dieses faschistischen Regimes hat sich seit 1948 an keinem einzigen Tag qualitativ verschoben, sondern allerhöchstens quantitativ. Die Kritik am Staat Israel muss eine grundlegende sein, die den staatlichen Charakter dieses Apartheitregimes infrage stellt. 1972, wie heute bestanden weder internationale Haftbefehle, noch gab es Vorladungen, Auslieferungsersuchen oder Beweisketten. Der Mossad agierte im Modus „präemptiver Gewalt“, also in der ideologischen Vorwegnahme von Schuld. Kommt Ihnen das bekannt vor?

Die Auswirkungen der Operation waren katastrophal für die antikoloniale Linke. In der palästinensischen Exilbewegung wurde eine ganze Generation führender Intellektueller, Organisator:innen, Kommunist:innen, Feminist:innen, Demokrat:innen und Vermittler:innen ausgelöscht. Die systematische Tötung von Kadern führte zur ideologischen Entleerung des Widerstands. Öffentlichkeitsarbeit und Volksmobilisierung wurde notwendigerweise durch Militarisierung ersetzt. 

Parallel dazu unterband Israel gezielt jegliche strukturelle Rekonstitution der Linken im Exil. Palästinensische Printmedien wurden sabotiert, Druckereien zerstört, Archive vernichtet. In Beirut wurden bei israelischen Bombardierungen 1982 hunderte Organisationen mit linken, feministischen und gewerkschaftlichen Profilen zerstört, u.a. das Büro der General Union of Palestinian Women und das Palestine Research Center.

Erst dieses systemische Machtvakuum öffnete den Weg für die Re-Islamisierung des Widerstands. Die palästinensische Muslimbruderschaft, bis dahin marginalisiert, gewann durch ihre wohlfahrtsstaatliche Infrastruktur an Einfluss. Die Hamas, 1987 offiziell gegründet, war das Ergebnis einer doppelten Strategie: einerseits staatlicher Unterdrückung der säkularen Linken durch Israel, andererseits gezielter Duldung und inoffizieller Förderung islamistischer Strukturen, die Israel als Gegengewicht zur PLO betrachtete.

Yitzhak Segev, israelischer Militärgouverneur in Gaza von 1979 bis 1981, bestätigte später, dass die Muslimbruderschaft in Gaza “lange Zeit als nützliche Kraft gegen die PLO“ galt. Der frühere israelische Geheimdienstoffizier Avner Cohen ging 2009 noch weiter und bezeichnete die Duldung islamistischer Bewegungen in den 1980er-Jahren als bewussten strategischen Schachzug. 

3. Iranische Henker, trainiert vom Mossad

Als Israel im Juni 2025 iranisches Staatsgebiet bombardierte, richteten sich die Angriffe erst offiziell gegen “militärische Infrastrukturen der Revolutionsgarden“. Dann gegen das „barbarische, diktatorische Mullah-Regime, das Frauen unterdrückt“.  Reza Pahlavi machte sich laut, Friedrich Merz bedankte sich bei Israel für die Erledigung der Drecksarbeit. Im Schatten dieses Angriffs standen jedoch diejenigen, die in der Geschichtsschreibung des Westens über den Iran allzu häufig vergessen werden: die Kommunist:innen des Iran. Ihre Geschichte ist eine Geschichte der systematischen Zerschlagung durch imperiale Kräfte, durch die USA, durch Israel, durch ihre Geheimdienste., durch den Sicherheitsapparat des Schahs und später durch die faschistischen Machthaber der islamischen Republik.

Bereits ab den späten 1940er-Jahren war die Kommunistische Partei Tudeh das Rückgrat der iranischen Arbeiterbewegung. Mit Verbindungen zur Sowjetunion, einem starken Netzwerk in Fabriken, Universitäten und unter Intellektuellen hatte sie zeitweise über 100.000 Mitglieder. Nach der Verstaatlichung der iranischen Ölindustrie durch Premier Mohammed Mossadegh und dem Widerstand gegen ausländische Konzerne intervenierte die CIA 1953 mit der “Operation Ajax”. Mit logistischer Unterstützung des britischen MI6 wurde Mossadegh gestürzt, die Tudeh verboten, ihre Führer verhaftet oder hingerichtet. Tausende Mitglieder verschwanden in den Folterkellern des neu gegründeten Geheimdienstes SAVAK – aufgebaut und trainiert durch die CIA, in Kooperation mit dem israelischen Mossad.

Der Mossad unterhielt bis 1979 enge Beziehungen zur SAVAK und war maßgeblich an der Schulung iranischer Agent:innen beteiligt. Israel lieferte Überwachungstechnik, Training in Aufstandsbekämpfung und half beim Aufbau von Netzwerken zur Infiltration politischer Zirkel. Es war eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe – zwischen zwei Staaten, die die sozialistische, antiimperialistische Bewegung im Nahen Osten als existenzielle Bedrohung betrachteten.

Nach der Islamischen Revolution 1979 erwarteten viele, dass sich das Blatt wenden würde. Doch das Khomeini-Regime nutzte die Infrastruktur der SAVAK – nun als SAVAMA – weiter.

Laut Archivdokumenten und Aussagen ehemaliger CIA-Offiziere wurden dem Khomeini-Regime in dieser Zeit vom Mossad gezielt Informationen über linke Aktivist:innen übergeben. Der Mossad beobachtete auch iranische Exilgruppen im Ausland, identifizierte Kontaktpersonen und teilte seine Erkenntnisse mit iranischen Stellen, um linke Netzwerke zu neutralisieren. In den 1980er- und 1990er-Jahren verübte das Regime unter Mitwissen westlicher Stellen zahlreiche Attentate auf linke Exil-Iraner:innen, etwa in Wien (1989, Ermordung von Abdul Rahman Ghassemlou, dem Vorsitzenden der Demokratischen Partei Kurdistan-Iran) oder Berlin (1992, Mykonos-Attentat).

Ab den 2000er-Jahren intensivierte der Mossad seine verdeckten Operationen im Iran: Er war maßgeblich beteiligt an gezielten Tötungen von Wissenschaftlern, an Sabotageakten (z.B. Stuxnet-Cyberangriff 2010), und an der Förderung separatistischer Bewegungen, die aus israelischer Sicht als nützliche innere Zersetzungsakteure galten. Gleichzeitig warben Mossad-Agenten iranische Dissident:innen im Exil an, teils unter dem Vorwand des Schutzes, teils mit finanziellen Anreizen. Die systematische Zerschlagung der linken Opposition im Iran war nicht nur der natürliche Auswuchs der autoritärern Klassenherrschaft seit 1979, sondern auch Resultat strategischer Zusammenarbeit zwischen der islamischen Republik und westlichen Geheimdiensten. Die antiimperialistische Linke im Iran wurde nicht nur durch politische Repression zerstört, sondern durch westliche Konterrevolution.

Was also hätte das, was von der Linken im Iran zurückgeblieben ist, nach dem 13. Juni überhaupt tun können? Was tut sie zukünftig, wo die Drohung der Wegrationalisierung jeglichen Gegengewichts gegenüber Israel und dem Westen nicht abgewehrt ist, sondern lediglich verschoben? Um diese Frage zu beantworten, trafen wir uns am Morgen nach dem amerikanischen Luftangriff auf den Iran mit dem iranischen Aktivisten Foad.

Foad, wie hast du die Haltungen der Bevölkerung in den ersten Tagen nach dem unmittelbaren Angriff Israels auf den Iran wahrgenommen? 

Ab dem 7. Oktober ist ein Prozess der Neuordnung im Nahen Osten angestoßen worden. Teil dieser Neuordnung ist, dass man Schritt für Schritt die Schlinge um den Iran enger gelegt hat. Es war sowohl der islamischen Republik, als auch vielen Iraner:innen klar, dass das irgendwann passieren würde. Vordergründig hat man den Verteilungskrieg im Nahen Osten deutlicher zutage gelegt, indem man den schiitischen Halbmond, der über mehrere Jahrzehnte strategisch vom Iran aufgebaut wurde, zerschlagen hat. Mit der Niederlage der Hisbollah, später dem vom Westen lang ersehnten Fall Assad in Syrien und zuletzt mit der Einhegung und dem Druck auf den Irak. Trotzdem war das ein großer Schock, als die ersten Bomben in der Patrice-Lumumba-Straße in Teheran gefallen sind. In den Folgetagen ist der Diskurs in der Mehrheit der Gesellschaft verkommen zu einer Polarität der Möglichkeit durch den Krieg. Für die einen, dem harten Kern der konservativen Unterstützer:innen der islamischen Republik, kann Israel nun endlich zerschlagen werden, auch indem man das Vaterland verteidigt. Und für die anderen, vor allem der rechten monarchischen Opposition, ist das nun der Krieg, der den Iran vom islamischen Regime befreien wird. Es wird ihrer Ansicht nach keine zivilen Opfer geben (und wenn doch dann kann man das auch hinnehmen), weil das nicht ein Angriff auf den Iran ist, sondern einer auf die islamische Republik, die Köpfe des Militärs und des Atomprogramms. 

So würde ich die Reaktionen am ersten Tag, also dem 13. Juni, einordnen. Was allerdings in der letzten Woche eingesetzt hat, als immer mehr zivile Opfer unter den israelischen Bombenangriffen gestorben sind, ist für immer größere Teile der Bevölkerung die Realisation, dass man zwischen den Kriegsführern gefangen ist und zwischen diesen Kräften auch zerrieben werden wird. Da gibt es zum Teil keine große Loyalität zur islamischen Republik, aber man will eben auch nicht in israelischen oder amerikanischen Bombardement sterben. Entsprechend würde ich den größten Teil der Bevölkerung jenseits der besagten Polarisierung sehen. Wir waren im ersten Moment in einer Schockstarre: neben Korruption, Armut und Unterdrückung sind wir jetzt auch einem Krieg ausgeliefert.

Im Iran ist der Angriffskrieg immer ein omnipräsentes Thema. Wir hatten acht Jahre den Iran-Irak-Krieg. Ich bin zur Schule gegangen, als Afghanistan angegriffen wurde. Der Witz war dann immer, wenn ein Hubschrauber oder ein Flugzeug über der Schule vorbeigeflogen ist: „Jetzt greifen die Amerikaner an.“ Was ich sagen will ist: man hat als Iraner immer vor Augen, dass das alles passieren könnte und dann passiert es endlich und man kann gar nicht realisieren, dass die Situation, die man jahrelang befürchtet hatte, wirklich eingetroffen ist. Es gibt viel Angst und Unklarheit was noch kommen wird, von Optimismus ist da keine Rede.  

Würdest du sagen, dass die klassischen politischen Polaritäten im Iran sich zum Teil verstärkt oder verschoben haben, je mehr die westlichen Aggressionen in den letzten Tagen gestiegen sind? 

Da gibt es schon eine Verschiebung, ja. Lass uns annehmen, dass es in der Gesellschaft ungefähr diese drei Segmente gibt: ein Teil, der die islamische Republik befürwortet oder toleriert, ein Teil, der dem Westen zugewandt ist, aus dem Glauben heraus, man teile irgendwelche Werte oder auch aus dem Glauben heraus, man könne vom Westen gerettet werden und dann einen dritten Teil, der sich mit keinem dieser beiden Pole identifiziert. 

Ein Teil dieser Leute im zweiten Segment, vor allem die, die auf dem Land leben, die die Vorstellung hatten, von Außen befreit werden zu können – bei denen ist die Illusion gebrochen, als es die ersten zivilen Opfer gab. Da wurde festgestellt: die Bombe, die einschlägt, die bringt nicht nur den Wissenschaftler um, sondern den ganzen Block drumherum. Das war der nötige reality check

Und der Teil von Leuten, die sich weder mit dem einen noch dem anderen identifizieren können, hat angefangen, neue Sympathien zur Regierung und der Armee zu entwickeln. Also ein klassischer Patriotismus der die Klassenantagonismen und die Widersprüche hinter dem Primat der “Verteidigung der Heimat” zurückstellt. Sie denken, dass unsere Heimat nur mit einem starken Führer gerettet werden kann, durch das Militär dieses Regimes, durch die Luftabwehr, die die israelischen Drohnen zurückhält.

Es entwickelt sich eine sehr widersprüchliche Situation. Der Angriff von außen destabilisiert durch die Tötung der militärischen Eliten im Land den Apparat der Islamischen Republik und zugleich stabilisiert er ihn aber dadurch, dass due Bevölkerung Sympathien zur islamischen Republik entwickelt. Und man darf nicht vergessen, um gegen den äußeren Feind zu bestehen, ist eine Homogenisierung nach innen notwendig. Das heißt die Erstickung  jeglicher oppositioneller Stimme im Land selbst und die Brandmarkung dass es sich bei allen, die dagegen sind, um Verräter und  Kollaborateure handelt. Das war auch zur Zeit des Iran-Irak Kriegs nicht anders.  Natürlich geiert ein Teil der Exilopposition darauf, dass sich in diesem Krieg die Opportunität eröffnet, das Regime zu destabilisieren. Man guckt, ob man sich seinen Teil vom Kuchen aus dieser ganzen Krisensituation schneiden kann. 

Um einen Schritt zurückzugehen: Kannst du beschreiben, was die politische Stimmung im Land nach dem Abschwellen des Jina-Aufstands, aber eben vor dem israelischen Angriff war?

Die ganze Geschichte der islamischen Republik ist seit Tag 1 mit Blut geschrieben; mit Unterdrückungen, mit Zerschlagung oppositioneller Kräfte, mit Massenhinrichtungen, mit Zersetzung jeder progressiven Hoffnung nach innen hin und zugleich gepaart mit unfassbarer Korruption und ökonomischer Ungerechtigkeit. Wir sprechen hier von einer sehr brutalen Klassengesellschaft, wenn wir auf den Iran gucken. Zum einen natürlich entlang der Klassenfrage, zum anderen spielt auch die ethnische Komponente darin eine Rolle. Nicht alle Völker des Irans leben in gleichberechtigter Form zusammen, sondern die Herkunft spielt auch eine Rolle in der Klassenzugehörigkeit. Es gibt eine starkes Zentrum-Peripherie Gefälle, wobei natürlich Teheran das bourgeoise Zentrum mit wirtschaftlicher Mobilität darstellt. Die ganze 40, 45-jährige Geschichte der Republik ist durchzogen mit Aufständen und mit Revolten dagegen. In den letzten Jahren haben wir das gesehen im Übergang der Jahre 2017-2018, dann der Novemberaufstand, 2019, und dann beim Jina-Aufstand. Das waren alles sehr weitreichende, tiefgreifende, sehr stark ökonomisch geprägte Aufstände im Land. Der Untergang dieser zuletzt genannten Bewegung, also die Zerschlagung dieser Bewegung, ist dann nicht übergegangen in eine verstärkte, verschärfte Organisation innerhalb der Klasse, sondern eher in Individualisierung, Apathie und Hoffnungslosigkeit; in eine Vorstellung von “Egal was wir tun, wie sehr wir aufstehen, wir werden dieses Regime nicht los.“. Diese Hoffnungslosigkeit und Depression zieht sich von der ganz normalen Bevölkerung bis hin zu bewussten politischen Kräften im Land. Und daraus, aus dieser Niederschlagung der kollektiven Subjektivität im Land, entsteht ein destruktiver Blick auf die vermeintliche Hoffnung einer Befreiung von außen. 

Dabei hat auch die Auslandsopposition eine extrem destruktive Rolle in den letzten Jahren gespielt. Während des Jina-Aufstands hat vor allem der rechte, monarchistische Block, anstatt den Blick nach innen zu kehren und auf das Stärken und Entstehen der Subjektivität innerhalb der Bevölkerung zu setzen, die Hoffnung nach Außen gekehrt. Dass da von außen ein Retter kommen wird in Form von Reza Pahlavi, in Form von Anerkennung durch Europa und den USA und in seiner letzten Konsequenz in Form von israelischen und amerikanischen Bomben. 

Aber wie gesagt, im Kriegszustand verteilen sich die Kräfte nochmal neu. Nur ist das Bittere darin, dass der Krieg gleichzeitig jeden sozialen Prozess, jegliche Organisation, jeglichen Ansatz von sozialen, syndikalistischen oder politischen Kämpfen zersetzt. Denn entweder fallen auch diese Kräfte irgendwann zurück unter den Schutz des Vaterlands oder werden im Sinne der Verratsbekämpfung im Kriegszustand noch brutaler unterdrückt, als im Frieden. 

Deine Antwort lässt darauf rückschließen, dass der akute Zustand der revolutionären Bewegungen im Land eher nicht das Potenzial für eine Massenmobilisierung aufweist. Gibt es eine Alternative, oder einen konstruktiven, revolutionären Prozess innerhalb dieser Krise? 

Wir wissen ja, dass die revolutionäre Organisation nichts ist, ohne das Subjekt der Geschichte und ohne die Klasse und die unterdrückten Völker, die sie mit Leben füllen und die reale Bewegung bilden. Und in diesem Sinne gibt es keine landesweite Organisation, wo du sagen kannst: da ist so eine große Massenbasis, die die Dinge in der nötigen Form bewegen kann.  Es ist alles sehr fragmentiert, es ist sehr partikulär; hier und da gibt es einige Verbände von Lehrer:innen, von Arbeiter:inen, von einzelnen Fabriken, von Rentner:innen, studentische Vereinigungen, kurdische, arabische, belutschische Vereinigungen, allesamt progressiv bestimmt, aber die einigende Kraft und ein gemeinsames klares Bild der Zukunft fehlt.

Was wir jetzt sehen, ist, dass viele Leute Teheran verlassen und aufs Land flüchten. Und die Leute auf dem Land zeigen sich mit den Flüchtenden solidarisch. Darin liegt, glaube ich, die Resthoffnug. Vielerorts haben die Leute für Flüchtende ihre Haushalte geöffnet. Es ist ja so: Flüchten ist auch eine Klassenfrage. Klar, die wohlhabenden Schichten Teherans flüchten in ihre Landhäuser im Norden. Aber was ist mit denen, die nicht die Mittel haben? Die Leute auf dem Land stellen ihre Telefonnummern ins Netz und schreiben: „Meldet euch, wenn ihr hier seid. Ihr könnt bei uns unterkommen.“ Einer der führenden Figuren aus der Arbeiterbewegungen im Südwesten des Landes hat vor einigen Tagen gepostet: „während des Iran-Irak Kriegs, sind wir zu euch in die Großstädte geflohen und ihr habt uns aufgenommen. Jetzt, wenn ihr uns braucht, sind wir für euch da.“ Das fasst es ganz gut zusammen. Diese Haltung, das ist der einzige jetzt bestehende progressive Moment. Die Stärkung dieses Zusammenhalts ist der einzige Weg, dass es noch die Hoffnung für eine progressive Zukunft im Land geben kann. Gleichzeitig sind solche Prozesse, diese kleinen Momente der Solidarität das, was unser Weg sein muss, um den kompletten Zerfall des Landes im nächsten Schritt vorzubeugen. 

Das, was sonst mit jedem weiteren Tag kommt, ist, dass die verschiedenen opportunistischen politischen Kräfte, auch in der Peripherie des Landes, sich erhoffen, in den israelischen Bombardements eine Möglichkeit für ihre eigenen Machtansprüche zu finden. Sodass z.B. die Kurd:innen im Iran nicht aus dem Willen des kurdischen Volkes befreit werden, sondern unter Direktion israelischer Kampfjets. Das selbe gilt für Baluchistan, wie auch die aserbaidschanischen Regionen. 

Heißt das auf der anderen Seite, dass du glaubst, dass diese zum Teil revisionistischen, separatistischen Bewegungen auch in einem verlängerten Kriegszustand weiterhin ihren Partikularinteressen folgen würden? 

Der wünschenswerte Weg wäre, dass es eine Zukunft im Iran gibt, in der alle Völker gleichbereichtigt und selbstbestimmt gemeinsam existieren. Aber das spiegelt nicht die Haltung aller dieser einzelnen Volksbewegungen gänzlich wider. Da sind auch viele reaktionäre, rückständige politische Kräfte, die sich erhoffen durch die israelischen Bomben das entstehende Machtvakuum zu besetzen und in diesem Vakuum als tonangebende Kraft aus der Krise zu kommen. Es ist ja auch kein Geheimnis, dass Teile dieser separatistischen Opposition von Israel finanziert und unterstützt werden. Aber auch die werden merken müssen, wie es das islamische Regime herausgefunden hat: wenn deine Freiheit durch westliche Bomben kommt, wirst du dich übermorgen der israelischen und amerikanischen Politik unterwerfen müssen. Und dann ist nichts mit nationaler Selbstbestimmung und Aufschwung und Freiheit für das eigene Volk. Das ist der Irrweg darin. 

Du sagst ja, dass es wahrscheinlich ist, dass bei einem eintretenden Machtvakuum, im Falle eines längeren Krieges, verschiedenste politische Fraktionen um die eigene Vorherrschaft ringen könnten. Denkst du, dass ein Kriegszustand nicht auch diese Möglichkeiten für eine revolutionäre Bewegung eröffnen könnte?

Der Prozess der Organisation innerhalb eines  Kriegszustands ist immer auch der Zustand eines Landes, wo sozusagen die Führung nicht mehr in einer zivil-organisatorischen, vereinheitlichenden Rolle gegenüber dem Volk auftreten kann. Natürlich ist da das Potential des Umbruchs für progressive Kräfte gegeben. Das Problem ist, dass gerade alles, was man machen kann, Schadensbegrenzung ist. Es gibt keine organisierte Kraft, die dieses Machtvakuum in ihrem Sinne, also im Sinne des dauerhaften Friedens im Sozialismus, nützlich machen kann. Und solange Krieg ist, kannst du keine revolutionäre Bewegung aufbauen. Du kannst gegen die Besatzung kämpfen. Aber der Krieg und spezifisch der Besatzungszustand erstickt in den Notwendigkeiten des nationalen Zusammenhalts jeden Prozess. Das ist die Ausweglosigkeit darin. Du willst das Ende der islamischen Republik, du willst das sofortige Ende des Kriegs, aber du hast für keine der beiden Forderungen die Mittel, um das aus eigener Kraft durchzusetzen. Und du kannst beide Zustände auch nicht gegeneinander ausspielen. 

Aber man muss doch handeln. Wir im Westen zumindest haben noch die Möglichkeit zu handeln. Was ist deine Empfehlung? 

Das Ding ist, ich habe mir diese Frage rauf und runter gestellt. Wir sind in einem Land, wo nicht mal der linkste Abgeordnete der Linken beim Namen nennen kann, was in Gaza passiert: Völkermord. Und wir werkeln dann an den inländischen Diskursen rum, das reicht nicht. Wir müssen es schaffen, eine Massenbewegung gegen den Krieg allgemein in diesem Land organisieren. Gegen die Militarisierung, gegen die Aufrüstung, die am Ende auch deutsche Jugendliche in seinem Feuer verbrennen wird. Nicht heute, aber in zehn Jahren. Es gibt keine andere Perspektive für den globalen Süden. Wenn wir nicht in der Lage dazu sind, uns zu befreien, oder zumindest die imperialistische Maschine lahmzulegen, dann wird auch der globale Süden nicht frei vom Imperialismus. Dafür brauchen wir starke Organisationen. Die haben wir nicht. Aber du siehst, wir haben hier jetzt auch eine Möglichkeit: es gibt viel passive Zustimmung. Der Großteil der Bevölkerung lehnt die Kriegstreiberei immer weiter ab, trotz einer unfassbaren, allumgebenden Propagandamaschinerie. Diese Ablehnung ist eine Hoffnung. Aber es ist halt eine passive Ablehnung. Es ist nie eine aktive Ablehnung. Und da müssen wir hinkommen, dass die Ablehnung im Volk aktiv wird.

4.  Es gibt kein Zurück mehr

Kehren wir zurück zu Gaza. Seit dem 7. Oktober 2023 führt Israel einen Vernichtungskrieg gegen den Gazastreifen. Zehntausende, wenn nicht hunderttausende ermordete Zivilist:innen, Massenvertreibungen, Hungersnöte, die gezielte Bombardierung von Krankenhäusern, Universitäten, Bäckereien, Schulen, die gezielte Tötung Hungernder, die sich Hilfsgüter abholen wollen. Die Sprache der “Selbstverteidigung” trägt nicht mehr. Der Staat, der sich einst als Zuflucht vor der Shoah inszenierte, ist vollständig entblößt, als das was er ist: ein siedlungskolonialer, mordlüsterner Apartheitsstaat, der die Faschisierung seiner Bevölkerung vollständig erreicht hat.  Sieben Jahrzehnte war Israel der Architekt der Zerstörung des Gesellschaftsentwurfs, der vorschlägt, die Menschen mögen in Würde zusammenleben. Aber die historische Maske ist unumkehrbar gefallen. Der politische Kredit, den Israel jahrzehntelang aus der Geschichte zog, ist erschöpft. Der Vorwurf des Antisemitismus, jahrzehntelang als Waffe zur Delegitimierung von Israelkritik eingesetzt, hat gänzlich an Kraft verloren. Es zieht nicht mehr; es interessiert niemanden mehr. Israel wird daran zerbrechen. Vielleicht nicht heute und nicht morgen – aber das internationale Vertrauen ist aufgebraucht. Es gibt kein Zurück mehr. Keine Rückkehr in die goldenen Jahre der „liberalen“ Besatzung, keine Rehabilitierung durch PR-Kampagnen, nicht genug Geld auf der Welt, als das AIPAC das ganze über gekaufte Republikaner und Demokraten geraderücken kann. Die Welt hat gesehen, was Israel ist, wenn es denkt es könne machen, was es will. Israel ist nicht moralisch unantastbar. Es ist vorbei. Die Illusion, Israel sei ein demokratischer Staat in einer feindlichen Region, ist tot. Niemand trauert ihr nach. 

Es ist lächerlich, wenn israelische Politiker, deutsche Minister oder amerikanische Präsidenten mit ernster Miene „Solidarität mit Israel“ bekunden. Es wirkt gekauft, inszeniert, schal. Die Öffentlichkeit hat längst erkannt, dass diese Solidarität nicht humanitär, sondern geopolitisch motiviert ist. Und auch der Westen, der ganze klägliche Medienapparat, die Politikerkaste, die Waffenlieferanten, die sich hin- und wieder zur Pride pink anmalen: sie sind allesamt enttarnt. Es gibt auch für sie kein Zurück mehr. Israel hat – mit dem Völkermord in Gaza und dem Angriff auf den Iran – selbst bewiesen, dass es die einzige Atommacht der Region ist, der einzige Aggressor, der größte Mörder. Der Zionismus hat sich entblößt als Vasallenideologie des US-Imperialismus. 

Zehntausende auf dem Glastonbury-Festival riefen letztes Wochenende „Death, death to the IDF!“, ohne Scheu vor den Konsequenzen. Wäre das vorstellbar gewesen, noch letztes Jahr? Der Wind dreht sich. Das ist eine Hoffnung. Palästina wird für immer leben, im Iran wird Frieden einkehren. Aber Israel hat sich selbst zerstört. Doch aus Einsicht muss Handlung folgen. Und was ist die beste Waffe gegen ihn, den ewigen Konterrevolutionär? Die Revolution. 

Wie? Der nigerianische Musiker Saun Kuti hat es ebenfalls auf dem Glastonbury-Festival am besten ausgedrückt:

„I have some advice for young people in Europe. I know you want to free Palestine, you want to free Congo, you want to free Sudan, you want to free Iran. It’s a new one every week. Free Europe! Free Europe from right-wing extremism, free Europe from fascism, free Europe from racism, free Europe from imperialism. When you do this job, as soon as you do this, Gaza will be free, Congo will be free, Sudan will be free, Iran will be free. Free Europe!“

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